Ein PKW wird in der Werkstatt von einem Fachmann gelb foliert.

Es gibt eine Reihe von Dingen, die bei der Fahrzeugfolierung zu beachten sind. Was passiert, wenn Sie später die Folie vom Auto entfernen möchten? Kann ein foliertes Fahrzeug in die Waschstraße fahren? Wie lange hält eine Fahrzeugfolierung? Können Sie Ihr Auto im Innenraum folieren? Welche gesetzlichen Vorschriften gibt es beim Folieren? Alles über das Folieren vom Auto, behandeln wir nachfolgend im Detail.

Was versteht sich unter einer Folierung am Auto?

Das Folieren eines Fahrzeugs bezeichnet sich auch als "Car Wrapping". Darunter verstehen KFZ-Fachleute die Veränderung der äußeren Erscheinung eines Fahrzeugs mittels selbstklebender Folien. Diese können beliebig gestalten. Die einfarbigen oder bedruckten Folien werden direkt auf den Lack geklebt. Mit der Folierung erreichen Sie eine optische Individualisierung des Fahrzeugs. Im Unterscheid zum "Car Wrapping" werden beim "Car Dipping" abziehbare Flüssigfolien auf den Lack gesprüht.

Einige Autofahrer möchten ihr Auto selbst folieren. Davon sollten Sie lieber die Finger lassen. Die Kfz-Folierung ist eine komplexe Arbeit. Diese lassen Sie besser von einem Fachmann erledigen. Es braucht dafür Geschick, Fachkenntnis und spezielles Werkzeug. Zu unterscheiden sind folgende Arten.

  • Vollfolierung
  • partiellen oder Teilfolierung
  • der Stickerfolierung - Branding genannt
  • Lackschutzfolierung
  • Scheibenfolierung

Außerdem kann beim sogenannten "Car Dipping" eine Sprüh-Folierung mit flüssiger Folie vorgenommen werden. Je nach Umfang und Arbeitsaufwand der Kfz-Folierung sinken oder steigen die Kosten.

Bei der Vollfolierung werden alle sichtbaren Außenflächen mit Folie beklebt, innere Türkanten und Einstiege ausgenommen. Wer einzelne Flächen seines Fahrzeugs folieren lässt, nutzt eine Teilfolierung. Bei der Stickerfolierung oder dem Branding werden Werbefolien oder individuelle Beschriftungen auf dem Auto angebracht. Bei Lackschutzfolierungen werden belastbarere Transparent-Folien aufgeklebt. Diese schützt die Lackschicht vor Beschädigungen durch Steinschläge oder Kratzer. Scheibenfolierungen dienen dazu, die hinteren Fahrzeugscheiben durch Tönungs- oder Sonnenschutzfolien abzudunkeln. Damit ist auch ein Blickschutz verbunden. Alternativ können Wärmeschutzfolien auf der Heckscheibe und den hinteren Seitenscheiben aufgebracht werden.

Welche Vor- und Nachteile hat die Kfz-Folierung?

Kfz-Folierungen sind preisgünstiger als Lackierungen. Um Fahrzeuge optisch ansprechender zu gestalten, eignen sich Folien perfekt. Firmenfahrzeuge können damit Werbeflächen erhalten. Selbst Polizeifahrzeuge werden heutzutage mit semipermanenten Folien beklebt. So werden sie nach ihrer Nutzungsdauer leichter verkauft. Zusätzlich bieten abziehbare Klebefolien Schutz vor Lackkratzern oder Umweltschäden.

Neben zahlreichen Fertig-Designs besteht die Möglichkeit, eigene designerische Ideen oder Firmenlogos auf Autofolien umzusetzen. Schutz vor Hitze, UV-Strahlung oder Glasbruch bietet die Scheibenfolierung. Nachteilig an der Kfz-Folierung ist die relativ kurze Lebensdauer der Folierung. Die Folien können unter intensiver UV-Strahlung sowie Witterungs- und Umwelteinflüssen rissig werden. Sie können ausbleichen oder sich stellenweise ablösen. Die durchschnittliche Lebensdauer einer Fahrzeugfolierung liegt zwischen zwei und zehn Jahren.

Im Wettkampf Folierung vs. Lackierung gewinnt die Lackierung in Sachen Lebensdauer. Entfernen Sie die Folien nach einer Teilfolierung, wirken die folierten Stellen farblich anders als die nicht folierten. Diese waren Witterungseinflüssen dem Autofahren im Winter ausgesetzt. Die partielle Fahrzeugfolierung bleibt nicht folgenlos. Wegen der weichen Oberfläche darf der Fahrzeug-Lack nicht poliert werden.

Eine schwarze Motorhaube wird mit einer Schutzfolie überzogen. © BigTunaOnline/shutterstock.com | Schutzfolien auf der Motorhaube schützen vor Stein und Hagelschäden.

Auto folieren: Kosten

Eine Reihe von Faktoren beeinflussen zur Preiskalkulation. Einfluss auf den Preis einer KFZ-Folierung nehmen beispielsweise

  • die Wahl der Werkstatt
  • der Zustand des Fahrzeuglacks
  • Qualität und Haltbarkeit der Folien
  • das gewünschte Folien-Design
  • der Umfang der Folierung
  • der Aufwand der Folierung
  • sowie die Größe der zu beklebenden Flächen.

Bei einer Vollfolierung können für größere Fahrzeuge Kosten bis zu 5.000 Euro entstehen. Eine Teilfolierung kostet je nach Umfang zwischen 500 und 1.500 Euro. Wer Vergleichsangebote bei mehreren Werkstätten einholt, kann viel Geld sparen.

Wichtiger als der Kostenfaktor ist die fachliche Kompetenz des Betriebes. Mit geeignetem Werkzeug, einer staubfreien und trockenen Oberfläche und Raumtemperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius können Fachbetriebe optimale Ergebnisse erzielen. Am falschen Ende sparen Fahrzeughalter, die ihr Auto selbst folieren. Kostenbewusste Selbst-Kleber riskieren, die Folien falsch zuzuschneiden.

Sie erzeugen beim Verkleben der Folien meist Blasen, "Abnäher" oder Folien-Überlappungen. Die Folienränder werden nicht gut kaschiert. Das Folieren eines Fahrzeugs muss mit höchster Präzision ausgeführt werden. Die Arbeit erfordert Geduld und geschickte Hände. Kostengünstiger wären Teilfolierungen der Fahrzeugtüre mit einem Firmen-Logo oder zwei Rallyestreifen auf dem Kühler in Eigenregie machbar.

Eine Autoscheibe wird von einem Fachmann mit dunkler Folie überzogen. © Tepparinya+Praphan/shutterstock.com | Es gibt spezielle Folien für die Autoscheiben, die einen Sicht von außen blockieren.

Was bei der Kfz-Folierung geht - und was nicht erlaubt ist

Manchen Gestaltungswünschen machen die gesetzlichen Vorschriften einen Strich durch die Rechnung. Ein Auto darf ähnlich wie ein Polizeifahrzeug beklebt werden. Verwechslungen müssen aber ausgeschlossen werden. Außerdem dürfen Autoteile wie Nummernschilder oder Beleuchtungskörper nicht foliert werden. Auf Autoscheiben sind nur Tönungsfolien mit Bauartgenehmigung und erkennbarer Prüfnummer erlaubt. Andere Folien-Nutzungen werden mit einer Löschung der Fahrzeug-Betriebserlaubnis beantwortet. Folien für die Windschutzscheibe und die vorderen Autoscheiben sind nicht zugelassen.

Ebenso dürfen folierte Fahrzeugoberflächen nicht spiegeln oder blenden. Darin wäre laut § 30 StVZO eine potenzielle Verkehrsgefährdung zu sehen. Gemäß § 49 StVZO gelten rückstrahlende Reflexfolien als lichttechnische Einrichtungen. Stark reflektierende Signalfarben, Reflexfolien oder dergleichen dürfen Sie daher nur auf kleinen Flächen anbringen.

Ebenso ist es verboten, markenrechtlich geschützte, irreführende oder verfassungsfeindliche Schriftzüge oder Symbole aufzukleben. Kostenbewusste Autofahrer sollten beim Auto folieren auch Kosten einrechnen, die solche Verstöße nach sich ziehen.

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Folierungen vom Auto entfernen

Ebenso mühevoll wie das Folieren selbst kann das Abziehen einer Fahrzeugfolierung werden. Wenn der Lack unter der Folie nicht einwandfrei war, können beim unsachgemäßen Abziehen Lackschäden entstehen. Problematisch ist es auch, wenn das auf der Folie aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wurde. Mit der Zeit werden Folierungen porös. Beim Ablösen zerreißen sie. Es dauert dann Stunden, bis Sie die porösen Folienfetzen vom Lack entfernen können.

Grundsätzlich lösen sich Folierungen unter Wärmeeinwirkung leichter. Bei kalten Außentemperaturen neigen Folierungen zum Einreißen. Um die Folierung nach Ende ihrer Nutzungsdauer zu entfernen, erwärmen Sie diese großflächig. Dazu können Sie einen Fön, ein mobiler Quarzstrahler oder eine Heißluftpistole nutzen. Ideal wäre es, wenn eine zweite Person diese Aufgabe übernimmt. Der Autobesitzer beginnt derweil mit dem Ablösen an einer Folienecke.

Wenn Sie die Klebefolie auf etwa 45 bis maximal 60 Grad erwärmen, kann Sie diese leicht abheben. Der optimale Zugwinkel liegt hier bei 60 bis 80 Grad. Nach und nach erwärmen Sie so die gesamte Folierung entfernen Sie. Sollte sich die Folie an einigen Stellen schwer entfernen lassen, nutzen Sie ein Plastikrakel als Hilfe. Sind Kleberückstände vorhanden, können Sie auch einen Folienradierer benutzen. Diese können Sie auf allen hochglanzpolierten Lack- oder Glasflächen sowie auf unlackierten Metallflächen einsetzen. Gegebenenfalls sollte ein geeigneter Klebstoffentferner zum Einsatz kommen und der Lack anschließend poliert werden.

Fazit

Eine professionell gemachte Folierung ist meist ein optischer Gewinn. Zu beachten ist, dass der ausgewählte KFZ-Betrieb Erfahrung mit dem Auto folieren hat. Qualitätsarbeit erkennt jeder sofort an nahtlosen Folienverläufen ohne die geringste Blasen- oder Faltenbildung. Folierungen auf Firmenwagen, die Werbezwecken dienen, sind als Werbekosten oder sofort abzugsfähige Betriebsausgaben zu betrachten. So gelten auch Werbefolien auf Autos zu den besten Spartipps.

Häufige Fragen

Darf man den Auto Innenraum folieren?

Da darin keine Verkehrsgefährdung zu sehen ist, dürfen PKW-Nutzer das Armaturenbrett, die Mittelkonsole oder die Zierleisten folieren. Die gesetzlichen Vorschriften über die Verwendung geschützter oder verfassungsrechtlich verbotener Symbole betreffen auch das Fahrzeuginnere.

Ist eine Folierung Eintragungspflichtig?

Eine Folierung ist keine dauerhafte Veränderung des Fahrzeugs. Entsprechend muss diese nicht eingetragen werden. Entsprechend besteht auch bei einer Vollfolierung keine Eintragungspflicht.

Wie lange dauert es ein Auto Folieren zu lassen?

In der Regel dauert eine Folierung 2 bis 4 Tage. Ist die Außentemperatur niedrig, dauert es etwas länger. So zum Beispiel im Winter.