Ein Traktor pflügt den Boden in ein Feld.

In Deutschland wie auch in der Europäischen Union werden Fahrzeuge in verschiedene Klassen unterteilt. Nur mit dem richtigen Führerschein ist der Fahrer berechtigt, das Fahrzeug bestimmter Fahrzeugklassen zu fahren. Bei der großen Anzahl an verschiedenen Klassen und nicht immer leicht einzuordnenden Fahrzeugen wird es schnell mal verwirrend. Diese Fahrzeugklassen Übersicht soll dabei helfen, den Überblick zu behalten.

Definition Fahrzeugklasse

Die EU Fahrzeugklassen werden auch als EG-Fahrzeugklassen bezeichnet. Unter einer EG-Fahrzeugklasse verstehen die Behörden nicht ein spezifisches Model von spezifischen Herstellern. Stattdessen geht es um ganze Typen und Kategorien, die bestimmten gesetzlichen Vorschriften entsprechen müssen. Für den Hersteller sind diese EU Fahrzeugklassen wichtig. Er muss bestimmte Richtlinien erfüllen, damit sein Fahrzeug auf den europäischen Straßen fahren darf. Für den Fahrer ist entscheidend, den richtigen Führerschein zu besitzen. Außerdem die damit verbundene Fahrerlaubnisprüfung bestanden zu haben, damit er einen bestimmten Typ von Fahrzeug fahren darf.

Das KBA in Deutschland

Für Deutschland ist das Kraftfahrt-Bundesamt wichtig. Die Fahrzeugklassen Übersicht des KBA gibt Aufschluss zu den in der EU und Deutschland zugelassenen Fahrzeugklassen und weiteren Klassen. Neben den Anhängern und Aufbauarten klärt das KBA auch über Emissionsklassen und Kraftstoffarten auf. Die Fahrzeugklassen Übersicht des KBA hat zudem die Aufgabe, den Zulassungsbehörden bei der Einstufung der Fahrzeuge zu helfen. Zudem bietet das KBA weitere Statistiken zu Fahrzeugen, wie etwa deren Bestand oder die Neuzulassungen in Deutschland.

Fahrzeugklassen in der Übersicht

Die EU Fahrzeugklassen wurden erstmals 1970 einheitlich festgelegt. Seitdem spricht man auch von EG-Fahrzeugklassen (EG: Europäische Gemeinschaft). Diese Klassen legen fest, welche Bedingungen ein Fahrzeug erfüllen muss, um zugelassen zu werden. Die Bedingungen umfassen diverse Punkte. So anderem die ausgestoßenen Abgase, zulässige Gesamtmasse, Anzahl an Sitzen, Anzahl der Räder oder vieles mehr.

Es gibt insgesamt acht EU Fahrzeugklassen von den Buchstaben L bis T und C. Dazu kommen verschiedene Unterklassen. Vor allem bei den Klassen M und N, welche für den einfachen Personenverkehr am relevantesten sind. Die Fahrzeugklassen reichen von Mopeds bis hin zu Baggern.

L: Leichte Kraftfahrzeuge wie Mopeds, Motorräder oder Quads
M: Personenkraftfahrzeuge mit vier Rädern wie Pkws, Wohnmobile und Busse
N: Kraftfahrzeuge für die Beförderung von Gütern wie Lkws und Lieferwagen
O: Umfasst Sattelanhänger wie Tieflader
R: Kipper und andere Anhänger für die Land- und Forstwirtschaft
S: Mähdrescher und andere gezogene Maschinen
T: Traktoren und andere Zugmaschinen für die Land- und Forstwirtschaft
C: Zugmaschinen in der Land- und Forstwirtschaft auf Gleisketten wie Bagger

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Die Fahrzeugklassen M

Die Klasse M ist die wohl wichtigste und umfassendste unter den Klassen. Diese umfasst die gewöhnlichen Personenkraftfahrzeuge, die alltäglich und millionenfach über Deutschlands Straßen fahren. Die Klasse M1 ist die darunter gängigste Klasse und beinhaltet die Fahrzeuge für die Personenbeförderung mit bis zu acht Sitzplätzen. Zu den höchstens acht Sitzplätzen wird der Beifahrersitz nicht dazu gezählt. Zu M1G gehören die geländetauglichen Varianten. An geländetaugliche Fahrzeuge werden gesonderte Anforderungen gestellt, welche eine erhöhte Bodenfreiheit und bestimmte Überhang- sowie Rampenwinkel umfassen. Zulässig sind in dieser Klasse lediglich maximal 3,5 Tonnen.

Die Fahrzeugklassen M2 und M3 unterscheiden sich hinsichtlich ihres Gesamtgewichtes. Dieses darf bei M2 nur bis zu 5 Tonnen und bei M3 über 5 Tonnen betragen. In beide Kategorien fallen Personentransporter wie Busse oder Wohnmobile. Zudem gibt es weitere Unterscheidungen für unterschiedliche Aufbauarten wie etwa Limousinen oder die Sprinter Fahrzeugklasse.

Die Fahrzeugklasse N

Diese Klasse umfasst die Fahrzeuge für den Güterverkehr bis zu einer zulässigen Gesamtmasse von über 1 Tonne und mindestens drei Rädern. Sprich: Lkws und Lieferwagen. Die Klassen N1, N2 und N3 unterscheiden sich hinsichtlich der zulässigen Gesamtmasse, von maximal 3,5 Tonnen bis zu maximal 12 Tonnen und darüber hinaus. Auch hier bestehen weitere Unterscheidungen auf der Grundlage der Aufbauarten. BA etwa umfasst die Lastkraftwagen, BB die Vans und BC die Sattelzugmaschinen. Sattelzugmaschinen für den Schwertransport gehören zur Klasse BCSL. Hier werden je nach Transportmittel auch Mautgebühren fällig. Erfasst wird dies durch blaue Mautssäulen für LKWs.

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Fahrzeugklassen gemäß der EU-Kommission

Die Kommission der Europäischen Gemeinschaft hat sich überdies aus wettbewerbsrechtlichen Gründen weitere Kategorien von Klassen geschaffen. Man spricht hier auch von Fahrzeugsegmenten. Während die EG-Fahrzeugklassen die Fahrzeuge nach ihrer Funktionalität und ihres Aufbaus einteilen, spielen bei den Fahrzeugsegmenten lediglich die Größe und der Preis eine Rolle. Das A-Segment etwa umfasst Kleinstwagen, das B-Segment Kleinwagen und im C-Segment sind wir in der Mittelklasse angekommen. Das Segment F beschreibt hingegen Luxuswagen und das S-Segment Sportwagen. Es bestehen bei einigen Fällen Überschneidungen zu den Fahrzeugklassen des BKA und damit häufig Verwechslungsgefahr.

Emissionsklassen der EU

Weiterhin relevant ist die THG Quote der Fahrzeugklassen. Diese bezieht sich auf Elektroautos. Besitzer eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs können durch den Quotenhandel mit Emissionen zusätzliches Geld verdienen, indem sie mit ihren Elektrofahrzeugen das eingesparte CO₂ verkaufen. Je nach Klasse des Fahrzeugs sind die möglichen Zuverdienste unterschiedlich. Hybride Fahrzeugmodelle sind davon jedoch ausgenommen, da sie zum Teil mit den gängigen Kraftstoffen betrieben werden.

Vier Fahrzeugklassen kommen für die THG (Treibhausgas) Quote infrage:

  • E-Autos der Klasse M1
  • E-Leichtkrafträder der Klasse L3e
  • E-Nutzfahrzeuge der Klasse N1
  • E-Busse der Klasse M3
  • und E-Lkws der Klassen N2 und N3

E-Bikes und E-Scooter sind von der Quote ausgenommen, denn sie verfügen über keine Zulassung. Die Regelungen für die THG Quote der Fahrzeugklassen obliegen dem Bundesumweltministerium (BMUV).

Fazit

Die Bestimmungen zu den unterschiedlichen EU Fahrzeugklassen sind vielfältig und für verschiedene Bereiche relevant. Zudem müssen die Klassen eigene Anforderungen erfüllen, wie etwa bestimmte Bauweisen, Gewicht oder die Anzahl der Räder und Sitze. Die Fahrzeugsegmente der EU befassen sich stattdessen mit der Größe und dem Preis. Wer einen Führerschein erwirbt, darf damit nur bestimmte Klassen führen, andernfalls drohen Strafen und Bußgelder.

Häufige Fragen

Was ist klasse t?

Das ist die Klasse der Zugmaschinen für die Land- und Forstwirtschaft.

Was ist ein B1 Fahrzeug?

Dies ist ein vierrädriges Kraftfahrzeug mit einer Leistung von max. 15kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 80km/h.

Was ist ein L6e Fahrzeug?

Dies ist ein vierrädriges Leichtkraftfahrzeug mit einer Leermasse bis zu 425 kg mit bauartbedingter Höchstgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h. Das Fahrzeug besitzt einen Hubraum von bis zu 50 cm³ oder 6 kW bei anderen Verbrennungs- oder Elektromotoren.