Prüfer vom TÜV sieht sich mit Taschenlampe den Unterboden eines Autos an.

Jeder Fahrzeughalter in Deutschland muss das Kraftfahrzeug regelmäßig einer Hauptuntersuchung – kurz genannt HU – unterziehen. Seit 1951 ist diese für sämtliche Kraftfahrzeuge sowie Anhänger Pflicht. Mit der Hauptuntersuchung stellen Sie sicher, dass das Fahrzeug noch verkehrstauglich ist.

Hauptuntersuchung beim Auto: Darum ist sie wichtig

Grundsätzlich gilt: Kommen Sie mit Ihrem Fahrzeug nicht über den TÜV (Hauptuntersuchung), dürfen Sie das Auto nicht im öffentlichen Straßenverkehr bewegen. Auf diese Weise gewährleistet das Straßenverkehrsamt einen einheitlichen Sicherheitsstandard für den Straßenverkehr in Deutschland. Erwerben Sie ein gebrauchtes Fahrzeug, ist eine Bescheinigung vom TÜV notwendig, um das Auto bei der Zulassungsstelle zu registrieren. Handelt es sich um einen Neuwagen, so können Sie das Auto ohne TÜV anmelden. Stattdessen benötigen Sie hier das COC (Certificate of Conformity). Damit stellt die Behörde sicher, dass das Fahrzeug neuwertig und entsprechend betriebssicher ist. In diesem Fall muss ein Neuwagen erstmalig nach drei Jahren zur Hauptuntersuchung.

Mit einem Kurzzeitkennzeichen ist eine Zulassung ohne TÜV möglich. Erlaubt ist dabei eine Fahrt zur nächsten Untersuchungsstelle oder für die Mängelbeseitigung in eine Werkstatt.

HU und AU: Was ist der Unterschied und was ist dabei wichtig?

Bis zum Jahr 2010 gab es für die Abgasuntersuchung beim Diesel- oder Benziner einen eigenen Termin. Auch eine eigene Prüfplakette fand für die AU am Fahrzeug Verwendung. Mittlerweile erfolgte eine Integration von der AU und der Hauptuntersuchung. Die Prüfung erfolgt am selben Termin wie die HU. Alternativ kann sie im Vorfeld zur HU in einer Werkstatt stattfinden. Erst, wenn das entsprechende Fahrzeug die HU und die AU besteht, erhält es die Plakette vom TÜV.

Hinweis: Die Farbe der Plakette gibt das Jahr an, in das Fahrzeug den TÜV erhielt.

Wo wird das Auto für die AU und HU geprüft?

Bis vor einigen Jahren durfte ausschließlich der TÜV (Technischer Überwachungsverein) die Haupt- und Abgasuntersuchungen durchführen. Mittlerweile gibt es noch viele weitere Prüfstellen, an der sich die Hauptuntersuchung durchführen lässt, wie zum Beispiel die DEKRA. Dennoch sprechen viele heutzutage weiterhin umgangssprachlich vom »Termin beim TÜV«.

Durchgeführt wird die HU entweder direkt beim TÜV oder der DEKRA. Alternativ auch in einer örtlichen Werkstatt. Hierfür kommt regelmäßig ein Prüfer der DEKRA oder vom TÜV zur Werkstatt.

Was wird bei der Hauptuntersuchung für das Auto geprüft?

Die wichtigsten Aspekte bei der Hauptuntersuchung des Kfz fassen wir nachfolgend zusammen:

  • Funktionsfähigkeit der Lichtanlage
  • Zustand von Reifen und Bremsen
  • Überprüfung des Unterbodens auf Rost
  • Überprüfung des Fahrwerks auf mögliches Spiel
  • Kontrolle von E-Assistenzsystemen

Bei der Überprüfung der Reifen lassen sich nicht selten einige Schäden entdecken: Das Profil muss laut Gesetzgeber mindestens 1,6 mm gleichmäßig tief sein. Eine unregelmäßige Abnutzung der Reifen deutet auf Mängel des Fahrwerks hin. Das wäre ein Problem, das es so schnell wie möglich zu beheben gilt. Wie alt die Reifen am Fahrzeug sind, spielt keine Rolle. Dafür der Zustand des Gummis. Wenn der Reifen an einigen Stellen porös ist, kann dies zu Problemen bei der Vergabe der Prüfplakette führen. Dann müssen Sie die Reifen wechseln und die alten Reifen richtig entsorgen

Dasselbe gilt für den Zustand der Bremsen: Bremsscheiben und -beläge müssen tadellos funktionieren. Auf den Bremsklötzen befindet sich in der Mitte eine Vertiefung, welche den Belag in zwei Bereiche unterteilt. Dieser muss zwingend sichtbar sein. Bei der Bremsscheibe entsteht dagegen an der Außenseite eine Kante, welche bei zunehmendem Verschleiß deutlicher sichtbar wird. Sie sollte zwar ertastbar, aber keinesfalls ausgeprägt sein. Sind Sie hier unsicher, empfiehlt sich eine Nachmessung.

Haben Sie die Möglichkeit, sollten Sie den Unterboden des Fahrzeugs kontrollieren, ehe Sie sich zur Prüfstelle begeben. Rost am Auto ist ein Problem, das sich deutlich an vielen Fahrzeugen verbreitet – auch, bei neueren Modellen. Wichtig ist, dass tragende Elemente frei von Korrosion sind. Das gilt zum Beispiel für das Fahrwerk oder die Bremsleitungen.

Geprüft werden sollte auch, ob das Fahrzeug Öl verliert. Tropft es unter Ihrem Auto, können Sie sicher sein, keine Plakette zu erhalten, ehe Sie das Problem beheben. Eine geringe Undichtigkeit stellt wiederum in den meisten Fällen kein Hindernis dar. Leuchten nach dem Start die Warnlampen für ABS und ESP länger auf, müssen Sie die elektronischen Systeme kontrollieren.

Wer diese Punkte beachtet und keine weiteren Mängel an seinem Fahrzeug feststellt, kann sich zur Abgas- und Hauptuntersuchung begeben

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Wie hoch sind die Kosten für die HU vom Auto?

Die Frage der TÜV oder DEKRA HU Kosten beschäftigt viele Autobesitzer, die das erste Mal zur Hauptuntersuchung fahren. Eine pauschale Antwort gibt es dazu nicht. Das liegt an unterschiedlichen Faktoren, die auf die Kosten Einfluss haben. So zum Beispiel das Bundesland, die Fahrzeugart mit ihrer Gesamtmasse oder die Prüforganisation.

Im Durchschnitt sollten Sie für den Auto-TÜV mit etwa 65 Euro rechnen. Soll auch die AU erfolgen, liegen die Kosten bei knapp 100 Euro. Für Motorräder ist die HU und AU etwas günstiger. Hier liegen die Kosten bei 40 Euro und in Verbindung mit der Abgasuntersuchung bei 70 Euro.

Wohnwagen, Anhänger oder Wohnmobile zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen kalkulieren für die TÜV-Kosten bei HU und AU zwischen 130 und 170 Euro. Bei noch größeren Fahrzeugen können die Kosten zwischen 170 und 190 Euro betragen.

Rotes Paragraph-Symbol auf Euroscheinen platziert.

© 3dkombinat/stock.adobe.com | Fahren Sie ohne gültigen TÜV, riskieren Sie ein Bußgeld zu kassieren.

Welche Kosten drohen bei Überziehung?

Zur Hauptuntersuchung muss jeder Autobesitzer. Ansonsten erlischt die Betriebserlaubnis für das Fahrzeug. Empfehlenswert ist, die Hauptuntersuchung für das Fahrzeug rechtzeitig durchführen zu lassen. Wenn das eigene Fahrzeug zur Nachprüfung muss, haben Sie hierfür 4-Wochen Zeit. Innerhalb dieser Frist fallen für die Nachprüfung keine weiteren Gebühren an. Lassen Sie diese Frist verstreichen, entstehen weitere Gebühren zwischen 25 und 35 Euro.

Eine abgelaufene TÜV-Plakette bringt ein Bußgeld mit sich, das sich in Form höherer Kosten bei der HU zeigt. Rund 20 % der Kosten werden im Durchschnitt aufgeschlagen. Wer in eine Verkehrskontrolle gerät, muss noch ein Bußgeld von 70 bis 80 Euro entrichten.

Fazit: Besser rechtzeitig zur Hauptuntersuchung fahren

Die HU und die AU verbinden Autofahrer mit Aufwand und Wartezeiten. So gehören Sie nicht zu den beliebtesten Terminen, die Autobesitzer wahrnehmen. Dennoch kommen Sie als Fahrzeugeigentümer nicht drumherum, wenn Sie Ihr Fahrzeug langfristig im Straßenverkehr bewegen möchten. Nicht zuletzt spielt die Verkehrssicherheit eine tragende Rolle. Aus diesem Grund empfehlen wir dringend, den Termin für die HU und AU im Rahmen der vorgegebenen Frist wahrzunehmen. So lassen sich teure Bußgelder und Zusatzkosten vermeiden. Letzten Endes sorgt die Hauptuntersuchung auch für ein gutes Gewissen, wenn Sie selbst im Auto unterwegs sind. Durch die regelmäßige Prüfung lassen sich auch weitere Schäden vermeiden und Pannen im Urlaub vermeiden.

Häufige Fragen

Ist HU und TÜV das gleiche?

Früher wurde die Hauptuntersuchung nur vom TÜV durchgeführt. Inzwischen führt zum Beispiel auch die DEKRA eine Hauptuntersuchung durch. Auch die Abgasuntersuchung (AU) ist in der umgangssprachlichen "TÜV Untersuchung" integriert. Die HU ist entsprechend Teil des TÜV.

Wann ist HU und AU fällig?

Ein Neuwagen muss erstmals nach drei Jahren zur HU und AU. Anschließend alle zwei Jahre. Die Prüfplakette auf dem Kennzeichen und der Eintrag in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (ehemals Fahrzeugschein) gibt Informationen über die Fälligkeit vom TÜV. 

Was kostet HU und AU 2023?

Grundsätzlich variieren die Kosten für HU und AU je nach Region und Fahrzeugtyp etwas. Lassen Sie beide Untersuchungen zusammen machen, müssen Sie mit Kosten in Höhe von ungefähr 120 Euro rechnen.