Mechaniker löst in der Werkstatt die Bolzen eines Autoreifens.

Es gibt verschiedene Gründe, die Reifen regelmäßig zu wechseln. Zum einen verschleißen sie mit der Zeit und durch den ständigen Kontakt mit der Fahrbahn nutzen sich die Reifen ab. Zum anderen können sich auch Schäden an den Reifen entwickeln, etwa durch Steine im Straßenbelag oder Glassplitter. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie beim Reifenwechsel achten sollten.

Zustand von Reifen überprüfen

Um sicherzustellen, dass Ihre Reifen in einem guten Zustand sind, sollten Sie die Reifen alle 1.000 Kilometer überprüfen. Achten Sie dabei insbesondere auf folgende Punkte.

Profiltiefe

Die Profiltiefe der Reifen sollte mindestens 1,6 Millimeter betragen. Wenn die Profiltiefe unter diesem Wert liegt, sollten Sie die Reifen ersetzen.

Lauffläche

Die Lauffläche der Reifen sollte glatt und eben sein. Wenn Sie Risse oder andere Schäden an der Lauffläche feststellen, sollten Sie die betreffenden Reifen ebenfalls austauschen.

Felgen

Die Felgen sollten ebenfalls in einem guten Zustand sein und keine Schäden aufweisen. Wenn Sie Risse oder andere Schäden an den Felgen feststellen, sollten Sie diese reparieren lassen oder ersetzen.

Alter der Autoreifen

Mit der Zeit werden die Reifen porös und die Gummimischung verliert einen Teil der Fahreigenschaften. Da die Mischung der Winterreifen sich von den Sommerreifen unterscheidet, ist beim Winterreifen die maximal empfohlene Lebensdauer bei acht Jahren. Beim Sommerreifen liegt diese bei acht bis zehn Jahren.

Sommer- und Winterreifen – wie oft sollten Sie Ihre Reifen wechseln?

Die Umstellung auf Sommer- oder Winterreifen ist für viele Autofahrer ein Ritual, das zum Start der entsprechenden Jahreszeit gehört. Andere fragen sich jedes Jahr, wann sie die Winterreifen wechseln sollen. Häufig hilft hier die Faustregel „von Oktober bis Ostern.“ So vergessen Sie nicht, die Winterreifen für das Autofahren im Herbst zu montieren.

Je nach Temperatur und Wetterbedingungen kann sich dieser Zeitraum verlängern oder verkürzen. So greifen viele Autofahrer 2023 eher ab Mai zum Sommerreifen.

In Deutschland gibt es keine gesetzliche Regelung, wie oft Sie die Reifen wechseln müssen. Allerdings empfehlen Experten, die Reifen mindestens einmal pro Jahr zu wechseln.

Sobald die Temperaturen unter 7 Grad Celsius sinken, sollten Sie als Autofahrer über den Wechsel von Sommer- auf Winterreifen nachdenken. Bei Minusgraden umso mehr. Denn die bessere Haftung und das größere Profil der Winterreifen sorgen für sicheres Autofahren bei Eis und Schnee. Auf trockener Fahrbahn haben diese wiederum einen schlechteren Grip als Sommerreifen.

Auch bei der Aufbewahrung der Reifen ist einige Vorsicht geboten. So sollten Sie Reifen am besten in einem trockenen und kühlen Raum lagern, damit sie möglichst lange haltbar bleiben. Auch eine Abdeckung mit einer Plane hilft, den Reifen vor Staub und Schmutz zu schützen.

Ein Mann wechselt benutzt einen Wagenheber um ein Auto anzuheben und den Reifen zu wechseln.

© astrid-gast/stock.adobe.com | Vor allem bei älteren Autos ohne RDKS können Sie den Reifen leicht selbst wechseln.

Reifen selber wechseln oder lieber in die Werkstatt?

Wenn Sie sich nicht selbst darum kümmern möchten, können Sie den Reifenwechsel alternativ einer Werkstatt oder einem Reifenhändler überlassen. Die Kosten um die Reifen aufziehen zu lassen liegen zwischen 70 und 150 Euro. Einige Werkstätten bieten zusätzlich eine Reifenversicherung an, welche die Kosten fü Ersatz bei einem Platten übernimmt.

Der Vorteil in einer Fachwerkstatt liegt darin, dass die Reifenprofis über spezielles Werkzeug und die nötige Erfahrung verfügen. Zudem können sie die Reifen auf Schäden untersuchen und gegebenenfalls reparieren lassen. Außerdem benötigen vor allem Fahrzeuge mit Reifendruckkontrollsensoren (RDKS) eine fachmännische Behandlung. Diese Sensoren müssen auf die neuen Reifen richtig programmiert und eingestellt werden.

Reifen wechseln am Auto – darauf sollten Sie achten

Bevor Sie selbst die Reifen wechseln, sollten Sie sich folgende Fragen stellen: Haben Sie das richtige Werkzeug? Sind Sie mit dem Wechsel der Reifen vertraut? Falls nicht, sollten Sie den Wechsel der Reifen besser in die Hände eines Fachmanns legen. Ansonsten gibt es beim Reifenwechsel einiges zu beachten.

Achten Sie auf den richtigen Reifendruck

Dieser sollte sowohl in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs als auch an der Tür oder am Tankdeckel angegeben sein. Je nach Beladung des Fahrzeugs, sollten Sie den Reifendruck entsprechend anpassen. Ansonsten kommt es zu höherem Verschleiß und Spritverbrauch. Entsprechend ist der richtige Reifendruck wichtig, wenn Sie spritsparend Autofahren wollen.

Alle vier Reifen wechseln

So haben Sie im Ernstfall immer Gummis mit dem gleichen Profil und abgenutztem Grip vorne wie hinten. Das verringert den Verschleiß der neuen Reifen und sorgt für bessere Stabilität des Autos.

Vorbereitung auf den Reifenwechsel

Bevor Sie loslegen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie alle benötigten Werkzeuge und Materialien zur Hand haben. Zu den notwendigen Werkzeugen und Utensilien gehören:

  • Ein Wagenheber
  • Eine Wagenheber-Aufsatzplatte (optional)
  • Ein Radkreuz
  • das Wechselrad
  • Ein Satz Radschrauben pro Reifen
  • Drehmomentschlüssel

Bevor Sie mit dem Wechsel beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie in einer sicheren Umgebung arbeiten. Das heißt auf einem festen und ebenem Untergrund parken und die Handbremse anziehen. Im Idealfall auch zusätzlich Holzklötze zur Befestigung nutzen. Nun können Sie mit dem Austauschen der Reifen beginnen.

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So funktioniert der Reifenwechsel

  1. Radmuttern beziehungsweise Bolzen lösen
  2. Schrauben herausdrehen
  3. Das Rad herausheben
  4. Neuen Reifen aufstecken
  5. Schrauben wiedereinsetzen und leicht anziehen
  6. Wagen vorsichtig senken bis das Rad blockiert
  7. Schrauben/Bolzen mit einem Drehmomentschlüssel festziehen
  8. Luftdruck überprüfen und gegebenenfalls nachfüllen
  9. Nach den ersten 50 Kilometern Sitz der Radbolzen mit einem Drehmomentschlüssel kontrollieren und eventuell nachziehen.

Reicht es nur einen Reifen zu wechseln?

Ein einzelner platter Reifen ist ärgerlich, kann aber durchaus vorkommen. Viele Autofahrer machen sich dann sofort auf den Weg zur nächsten Werkstatt, um den betroffenen Reifen wechseln zu lassen. Doch in den meisten Fällen ist es zwingend erforderlich, dass mindestens das Reifenpaar gewechselt wird. Bei Allradantrieb sollten es alle Reifen sein. Bereits gefahrene Reifen weisen eine andere Lauffläche und ein anderes Profil auf. Dadurch kann sich das neue Rad langsamer drehen als die anderen. Dies wiederum sendet gegebenenfalls falsche Signale an die Traktionskontrolle und das Antiblockiersystem. Das kann gefährlich sein, da sich dies auf das Lenk- und Fahrverhalten auswirken und Systeme beschädigen kann. Des Weiteren nutzen die Räder unterschiedlich ab. Deshalb ist es immer ratsam, alle Reifen zu wechseln.

Am Autoreifen das Ventil wechseln – ist das sinnvoll?

Die Ventile sind dafür verantwortlich, den Reifen mit Luft zu füllen. Wenn sie nicht in Ordnung sind, kann es zu einer Reifenpanne kommen. Durch das ständige Auf und Ab der Reifen beim Fahren, können sich die Ventile verformen oder verschleißen. Dies führt zum Entweichen der Luft. Achten Sie also beim nächsten Reifenwechsel unbedingt auch auf die Ventile. Bei entsprechendem Verschleiß sollten Sie diese austauschen.

Fazit

Wenn Sie Ihre Autoreifen wechseln möchten, sollten Sie darauf achten, dass die Reifen in einem guten Zustand sind. Achten Sie außerdem darauf, die Reifen korrekt zu montieren und überprüfen Sie regelmäßig den Luftdruck. Wenn Sie dies beachten, werden Ihre Autoreifen länger halten und Sie werden weniger Probleme mit dem Fahrzeug haben. Nach dem Reifenwechsel sollten Sie die Altreifen richtig entsorgen.

Häufige Fragen

Wie viel kostet es Autoreifen zu wechseln?

Da viele Werkstätten nach Aufwand pro Stunde bezahlt werden, hängt das von der Art und dem Zustand der Reifen ab. Je länger die Reifenwechsel dauert, desto teurer wird es. Kosten für das reine Wechseln der Sommer- und Winterräder beläuft sich im Durchschnitt auf ca. 70 bis 150 Euro.

Wann sollte man einen Reifen wechseln?

Die Profiltiefe der Reifen sollte mindestens 1,6 Millimeter betragen. Wenn die Profiltiefe unter diesem Wert liegt, sollten Sie die Reifen ersetzen. Die Lauffläche der Reifen sollte glatt und eben sein. Wenn Sie Risse oder andere Schäden an der Lauffläche feststellen, sollten Sie die betreffenden Reifen ebenfalls austauschen. Die Reifen sollten max. 8 Jahre alt sein.

Wie viele km hält ein Reifen?

Je nach Qualität und Pflege der Reifen, unterscheidet sich auch die Lebensdauer. Viele Markenreifen können oftmals bis zu 50.000 km gefahren werden. Generell gilt es, die Reifen regelmäßig auf Schäden zu untersuchen.