Eine Person hält verschlissene Bremsklötze eines Autos in die Kamera.

Mit zunehmender Laufzeit des Fahrzeuges treten zwangsläufig Verschleißerscheinungen und Defekte auf. Nicht alle Autoteile sind für die gesamte Lebensdauer des Fahrzeuges geschaffen und müssen in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden. Besonders beanspruchte Bauteile besitzen eine begrenzte Lebensdauer und unterliegen einer stetigen Abnutzung. Für Verschleißteile am Auto gilt die vom Fahrzeughersteller mit einem begrenzten Austauschanspruch festgesetzte Frist. Wir schauen uns das Thema Verschleißteile genauer an.

Was sind Verschleißteile am Auto?

Jedes Bauteil am Fahrzeug verschleißt im Laufe der Zeit. Deshalb gelten die Ersatzteile, die regelmäßig die Qualität der Erstausrüstung des Fahrzeuges herstellen, als typische Verschleißteile. Für die Geltendmachung der Gewährleistungsansprüche gibt der Fahrzeughersteller Vorgaben für Wechselintervalle vor. Folgende Verschleißteile am Auto werden in festgelegten Intervallen oder nach einer bestimmten Laufleistung ausgetauscht:

  • Reifen
  • Bremsbeläge und Bremsscheiben
  • Zahnriemen / Steuerkette
  • Kupplung / Getriebe / Zündkerzen
  • Katalysator / Auspuffanlage
  • Luftfilter / Klimaanlage
  • Ölfilter
  • Scheibenwischer
  • Wasserpumpe
  • Stoßdämpfer
  • Batterie

Wie lange gilt die Gewährleistung?

Die gesetzlich vorgeschriebene Sachmängelhaftung bei Neu- und Gebrauchtwagen beträgt zwei Jahre. Eine Verlängerung von bis zu sieben Jahren ab Erstzulassung ist optional meist zusätzlich verfügbar. Aufpassen müssen Sie bei Privatverkäufern. Hier ist eine Gewährleistung vertraglich ausgeschlossen.

Hinweis: Unter umständen können Sie auch den Autokauf widerrufen.

Welche Verschleißteile sind von der Sachmängelhaftung ausgenommen?

Lediglich nachweisbare Mängel oder Produktionsfehler sind von der Gewährleistung oder Garantie betroffen. Sämtliche Betriebsstoffe und Verschleißteile deren Lebensdauer von intensiver Nutzung und Fahrweise abhängen sind nicht Teil der Gewährleistung oder Garantie.

Es muss nicht immer eine Vertragswerkstatt sein

Laut Gesetzgeber können Sie die vorgeschriebenen Wartungsintervalle und Inspektionen des Fahrzeugherstellers in einer Werkstatt Ihrer Wahl durchführen lassen. Anfallende Reparaturen und auszutauschende Ersatzteile müssen jedoch der Originalqualität nach Herstellerangaben entsprechen. Ansonsten riskieren Sie Ihre Garantie- und Gewährleistungsansprüche zu verlieren.

Am Auto werden Verschleißteile nach Kilometern getauscht

In unserer Verschleißteile Auto Liste finden Sie die besten Wechselintervalle um Bremsbeläge, Luftfilter & Co zu tauschen. Verschlissene Bauteile wirken sich auf das gesamte Fahrzeug aus und können weitere Probleme hervorrufen. Zu spät gewechselte Verschleißteile sind eine nicht zu unterschätzende Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer. Ein Austausch ist schnell durchgeführt und ist vergleichsweise zu den eventuellen Schäden preisgünstig.


Wechselintervalle bis 50.000 Km

  • Innenraumfilter
  • Bremsbeläge
  • Motoröl
  • Luftfilter
  • Bremsflüssigkeit

Wechselintervall ab 50.000 Km

  • Stoßdämpfer
  • Bremsscheiben
  • Kupplung
  • Auspuff
  • Zahnriemen

Verschleißteile am Auto wann wechseln?

Diese Verschleißteile halten bei optimaler Fahrweise so lange wie das Auto. Sie müssen diese jedoch weiterhin regelmäßig prüfen und bei Bedarf auswechseln.

Wechselintervalle ab fünf Jahren

  • Batterie
  • Reifen
  • Getriebeöl
  • Leuchten

Kommt es zu vorzeitigen Defekten, sind meist Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit, Streusalz oder chemische und mechanische Belastungen schuld. Zumeist müssen nur einzelne Komponenten und nicht das Komplettteil ausgetauscht werden. Die Reparaturkosten sind vom Herstellermodell und Arbeitsaufwand abhängig. Wenn die Autobatterie streikt, ist nicht immer ein Austausch nötig.

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Der richtige Zeitpunkt zum wechseln

Pauschal ist es immer schwer zu sagen, wann Sie ein Verschleißteil wechseln müssen. Viele Faktoren werden durch die Fahrweise und Pflege des Fahrzeuges beeinflusst. Wir versuchen hier eine grobe Richtung über das wann und wie zu vermitteln.

Auspuff- und Abgasanlage

Die begrenzte Lebensdauer von durchschnittlich 100.000 Kilometern ist zumeist auf Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und mechanische Belastung zurückzuführen. Oftmals müssen Sie nur einzelne Komponenten wie Endschalldämpfer, Mittelschalldämpfer oder das Flexrohr austauschen. Da hochmotorisierte Fahrzeuge über einen Doppelauspuff verfügen, werden die Reparaturkosten höher ausfallen. Wechseln Sie Verschleißteile am Fahrzeug rechtzeitig aus, um hohe Kosten zu sparen.

Beleuchtung

Moderne Leuchtmittel wie Xenon, LED, Laser oder Halogen lassen Autofahrern kaum mehr Möglichkeiten zur Eigeninitiative. Für den Wechsel müssen mitunter Verkleidungsteile demontiert und die Leuchte über den Radkasten ausgetauscht werden. Scheinwerfer sollten im Anschluss digital im Bordcomputer eingespeist werden. Für den Austausch von Leuchtmitteln bleibt den meisten Kraftfahrzeugführern nur der Besuch in einer Werkstatt übrig. Vor allem beim Autofahren im Winter, ist eine funktionierende Beleuchtung essenziell. 

Batterie

Die Lebensdauer von Autobatterien wird mit 10 Jahren angegeben. Aufgrund des Fahrverhaltens und umfänglicher Bordelektronik kann sich diese allerdings bis zu Hälfte verringern. Verliert die Batterie vor ihrem Ablaufdatum an Leistung, hat dies häufig Kurzstrecken als Ursache. Hier kann die Batterie auf kurzen Distanzen nicht komplett geladen werden. Zusätzlich bewirken große Stromverbraucher im Fahrzeug das schnelle Leistungsende der Batterie. AMG-Akkus (Absorbent Glass Mat) besitzen zu den herkömmlichen Blei-Säure-Batterien eine längere Lebenszeit und ihre Selbstendladung fällt gering aus.

Hinweis: Mit einer Starthilfe können Sie das Auto überbrücken und die Batterie während einer langen Fahrt wieder aufladen. 

Motoröl wird mit einem Trichter nachgefüllt.

© karin-uwe-annas/stock.adobe.com | Welches Motoröl für Ihren Motor empfohlen wird, erfahren Sie mit einem Blick ins Handbuch.

Betriebsflüssigkeit

Motoröl, Getriebeöl, Kühl- und Bremsflüssigkeiten können in der Regel ohne großen Aufwand gewechselt werden. In welchen Abständen der Wechsel nötig ist, erfahren Sie im Bordbuch des jeweiligen Fahrzeuges. Für welchen Schmierstoff Sie sich entscheiden, hängt von der Empfehlung des Herstellers ab und von Ihren persönlichen Prämissen. 

Vergessen Sie nicht regelmäßig den Motorölstand zu kontrollieren.  Lassen Sie außerdem einen Ölwechsel von einem Fachmann durchführen, können Sie oftmals das selbst gekaufte Öl zur Werkstatt mitzubringen. Meist werden in Fachwerkstätten höhere Preise verlangt und ein Preisvergleich zahlt sich aus. Sollten Sie einen Ölwechsel doch selbst durchführen, achten Sie darauf das Motoröl richtig zu entsorgen

Bremsen

Bremsklötze sollten unterhalb von zwei Millimetern Restbelag ausgetauscht werden, Trommelbremsbacken spätestens bei einem Millimeter. Die Lebensdauer von Bremsscheiben und -belägen hängt maßgeblich mit der Fahrweise und Beanspruchung zusammen. Bei herkömmlicher Nutzung überleben diese Verschleißteile 90.000 bis 150.000 Kilometer, wobei Bremsbeläge nach 20.000 bis 50.000 Kilometern gewechselt werden.

Bei Hybrid- und Elektroautos wird die Bremswirkung mithilfe eines Generators erzeugt und schont die Bremsteile erheblich. Kolben in den Bremssätteln oder die Bremszylinder der Trommelbremse verschleißen und führen zu einem erhöhten Arbeitsaufwand bei Reparaturen.

Filter

Stark verunreinigte Luftfilter verschlechtern das Abgasverhalten des Motors und erhöhen dessen Verschleiß. Je nach Hersteller wird ein Wechsel zwischen 15.000 bis 40.000 Kilometern, mindestens einmal pro Jahr, empfohlen. Die Preise für den Luftfilterwechsel sind in der Regel nicht kostenintensiv.

Achten Sie beim Tausch des Innenraumfilters auf den Einbau eines Aktivkohlefilters mit hohem Aktivkohleanteil, da schädliche Stickoxide besser herausgefiltert werden.

Lichtmaschine

Dieses robuste Betriebsteil sollte die Lebenszeit Ihres Autos überdauern, dennoch kommt es immer wieder zu Defekten. Die Lichtmaschine lädt die Starterbatterie auf und versorgt alle elektrischen Verbraucher mit Strom. Funktioniert die Lichtmaschine nicht richtig, werden zuerst die Reserven aus der Batterie verbraucht. Dann können Ihr Fahrzeug nicht mehr starten. Lichtmaschinen werden nicht repariert, sondern durch neue ersetzt.

Unser Tipp: Meist sind nur die Kohlen der Lichtmaschine verschlissen und können kostengünstig selbst gewechselt werden.

Kupplung

Viele Komponenten einer Kupplung sind auf Langstrecken bis zu 100.000 Kilometern ausgelegt, wobei zuerst der Belag der Mitnehmerscheibe leidet. In der Regel wird bei einem Austausch der Kupplung das Getriebe ausgebaut oder sogar der Motor samt Getriebe entfernt. Hier ist entsprechendes Wissen und Spezialwerkzeug notwendig, um kostspielige Einbaufehler zu vermeiden. Überlassen Sie deshalb den Austausch einer Werkstatt Ihres Vertrauens.

Reifen

Die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 Millimeter – empfehlenswert sind 3 mm für Sommerreifen und 4 mm für Winterreifen. Nach rund sechs Jahren sollten Sie die Gummimischung Ihrer Reifen im Auge behalten. Mit der Zeit wird Sie rissig und porös. Spätestens nach zehn Jahren sollten Sie einen Reifenwechsel in Betracht ziehen. Besonders bei Autos mit Leasing sind Verschleißteile in kürzeren Abständen auf Fahrtauglichkeit zu kontrollieren. Die DOT-Nummer an der Reifenflanke gibt Auskunft über das Reifenalter. Sinnvoll sind Komplettpreise für einen 4er-Satz Reifen inklusive Montage. Die Austauschkosten sind von verbauten Reifendruckkontrollsystemen (RDKS) innerhalb des Autos abhängig und müssen in der Werkstatt konfiguriert werden. Nach dem Reifenwechsel sollten Sie die Altreifen richtig entsorgen.

Unser Tipp: Um unregelmäßigen Verschleiß am Reifen zu vermeiden, sollten Sie den Luftdruck regelmäßig überprüfen.

Mechaniker hält einen Stoßdämpfer in der Hand.

© velimir/stock.adobe.com | Der Austausch eines Stoßdämpfers sollte in einer Fachwerkstatt erfolgen.

Stoßdämpfer

Schlechter Straßenbelag, schwere Beladung und Verschmutzungen machen den Schwingungsdämpfern zu schaffen und verringern die Lebensdauer. Empfohlen wird, dieses Bauteil nach 80.000 Kilometern zu überprüfen. Kosten für diese Kfz Verschleißteile variieren je nach Aufwand, da zum Teil die Lenkung und Antriebswelle ausgebaut werden muss.

Zahnriemen

Vorgeschriebene Wechselintervalle sollten Sie stets einhalten, um einen kapitalen Motorschaden zu verhindern. In der Regel liegen die Intervalle zwischen 60.000 bis 240.000 Kilometern oder einer Laufzeit zwischen fünf bis zehn Jahren. Bedenken Sie, dass Zahnriemen ähnlich wie Reifen einer Materialschwäche unterliegen und das Höchstalter nicht überschreiten dürfen. Die vom Hersteller empfohlene Frist zum Tauschen entnehmen Sie der Bedienungsanleitung oder dem Serviceheft.

Fazit

Es gibt viele Verschleißteile am Auto, die von der Gewährleistung ausgenommen sind. Je nach Fahrweise, Pflege und Umweltbedingungen ist die Lebensdauer der Verschleißteile recht unterschiedlich. Viele der Verschleißteile lassen sich nur in einer Werkstatt professionell austauschen. Um die Fahrtauglichkeit und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, sollten Sie die Verschleißteile regelmäßig überprüfen. Auch während der Hauptuntersuchung, werden einige Verschleißteile überprüft.

Häufige Fragen

Sind Verschleißteile in der Gewährleistung?

Grundsätzlich unterliegen auch Verschleißteile der Gewährleistung. Allerdings ist nur eine überdurchschnittliche Abnutzung der Teile zu beanstanden. Liegt der Verschleiß der Teil im normalen Rahmen und liegt kein Defekt vor, sind die Verschleißteile nicht mit der Gewährleistung abgedeckt.

Was sind Verschleißreparaturen?

Unvermeidbare, regelmäßig durchzuführende Reparaturen. Da gewisse Teile einem Verschleiß unterliegen, müssen sie regelmäßig ausgetauscht werden. Dieser Austausch wird häufig Verschleißreparatur genannt. 

Ist ein Radlager ein Verschleißteil?

Ja, ein Radlager ist ein Verschleißteil an einem Fahrzeug. Das Radlager ist das Bauteil, das die Drehung des Rads ermöglicht, während es am Fahrzeug befestigt ist. Aufgrund der Belastung und Beanspruchung, der es durch das Gewicht des Fahrzeugs und die Bewegung ausgesetzt ist, unterliegt das Radlager im Laufe der Zeit einem natürlichen Verschleiß.