Ein Kanister mit Altöl wird in einer Tonne verstaut.

Wer an seinem Fahrzeug den Ölwechsel selbst durchführt, muss sich anschließend um die Entsorgung mehrerer Liter Altöls kümmern. Doch wohin damit? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das alte Öl auch kostenlos und auf umweltschonende Art loszuwerden. Privatpersonen können es meist unkompliziert bei entsprechenden Abnahmestationen abgeben. Diese kümmern sich dann um die ordnungsgemäße Entsorgung, da es hierfür strenge Auflagen gibt, die unbedingt einzuhalten sind. Welche Möglichkeiten es zusätzlich gibt, erfahren Sie in unserem Artikel.

Was ist Motoröl?

Damit bewegliche Teile in Maschinen und Motoren reibungslos zusammenarbeiten, werden Getriebe- oder Motoröl als Schmiermittel und zur Kühlung eingesetzt. Mit der Zeit verliert dieses Öl durch die Nutzung jedoch seine chemischen Eigenschaften. Zudem reichern sich Metallpartikel im Öl an und können folgenschwere Defekte verursachen. Bei einem Auto sind dies in der Regel Schäden am Antrieb bis hin zu einem Ausfall des Motors. Daher sollten Sie regelmäßig kontrollieren, ob das Öl noch die benötigten Eigenschaften besitzt. Falls nicht, sollten Sie einen Ölwechsel durchführen, bevor Ablagerungen und Schmierverlust den Motor schädigen. Was nach dem Ablassen des Öls übrigbleibt, bezeichnet sich als Altöl.

Umweltschädliches Abfallprodukt

Altöl gilt als Sondermüll und muss ordnungsgemäß entsorgt werden. Lassen Sie das Öl nach einem Wechsel nicht ins Grundwasser gelangen. Schütten Sie es auch nicht in fließende oder stehende Gewässer, denn die giftigen Eigenschaften verunreinigen die Natur. Deshalb ist es auch ein Problem für die Umwelt, wenn das Auto Öl verliert. Laut dem Bundesamt für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) reicht bereits ein Liter Altöl aus, um eine Million Liter Trinkwasser zu verschmutzen. Fangen Sie es daher in einem separaten Behälter auf und entsorgen Sie es vorschriftsmäßig.

Altöl muss ordnungsgemäß entsorgt werden

Ist der Ölwechsel erfolgt, bleiben mehrere Liter Altöl übrig, die Sie entsprechend entsorgen müssen. Geschieht das nicht ordnungsgemäß, drohen Geldstrafen, bis zu einer Höhe von 100.000 Euro. Die Substanz sollten Sie zunächst in geschlossene Behälter füllen. Hierfür eignen sich Kanister oder verschließbare Flaschen. Am einfachsten ist es, Motoröl in Kanistern zu entsorgen.. Diese haben wichtige Schutzeigenschaften für die Aufbewahrung und den Transport des Altöls. Verzichten Sie auf die Verwendung nicht dafür geeigneter Behälter, da diese porös sein können und auslaufendes Altöl die Umwelt schädigt.

Wo kann man Altöl entsorgen?

Aufgrund der Umweltschädlichkeit, dürfen Sie Altöl nicht im Hausmüll entsorgen. Firmen, die Motoröl verkaufen, sind auch zur Rücknahme von gebrauchtem verpflichtet. Entsprechen können Sie dort Motoröl abgeben, wo Sie es gekauft haben. Alternativ bietet meist der lokale Wertstoffhof an, die Substanz anzunehmen, sofern es sich um haushaltsübliche Mengen handelt. Für Privatpersonen sind das üblicherweise einige Liter, also die Menge, die bei einem Ölwechsel anfällt.

Sorgen Sie unbedingt dafür, dass Sie verschiedene Öle nicht miteinander vermischen.  Additive für Motoröl sind hiervon nicht betroffen. Hier schreibt der Gesetzgeber vor, dass Verbraucher Altöl sortenrein entsorgen müssen. Durch die im Kaufpreis enthaltenen Gebühren für die Entsorgung des Motoröls, erfolgt die Rücknahme üblicherweise kostenlos. Achten Sie darauf, dass Sie ihren Kassenzettel vom Kauf des Motoröls dabeihaben. Ansonsten verweigern Ihnen bestimmte Unternehmen eventuell die Abnahme oder es entstehen beim Altöl Entsorgen Kosten. Wer seinen Bon nicht vorlegen kann, sollte mit Kosten von ein bis drei Euro pro abzugebendem Liter rechnen. Häufig nehmen Händler Altöl aus Kulanz kostenlos an, wenn Sie zeitgleich neues Motoröl kaufen. Sollten Sie Ihr Öl online gekauft haben, verzichten Sie auf die Rücksendung des Altöls. Es handelt sich um ein Gefahrengut, dessen Versand sehr teuer ist. Sie sollten es eher bei einer Annahmestelle in Ihrer Nähe abgeben.

Motoröl entsorgen an Tankstellen & Co.:

  • Tankstellen
  • Baumärkte
  • Autowerkstätten
  • Fachmärkte
  • Wertstoffhof

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Verkaufen statt entsorgen

Eine weitere Möglichkeit, das giftige Öl zu entsorgen, ist der Verkauf. Firmen, die sich auf die Weiter- und Aufarbeitung von Altöl spezialisiert haben, zahlen Geld für gebrauchtes Öl. Allerdings treten diese Unternehmen in der Regel als Großabnehmer auf. Sie müssen also sammeln, bis Sie einige hundert Liter zusammenhaben. Daher kommt der Verkauf für Privatpersonen nur selten infrage.

Entsorgungsfirma beauftragen

Speziell auf die Entsorgung von Altöl spezialisierte Firmen nehmen Ihnen, unabhängig von der Menge, ebenfalls ihr altes Schmiermittel ab. Allerdings verlangen diese Firmen dafür eine Gebühr. Besser ist es, das Öl in kleinen Mengen abzufüllen und es nach und nach bei kostenfreien Annahmestellen abzugeben.

Ölfilter nicht vergessen

Nicht nur Ölbehälter und -kanister müssen Sie bei den entsprechenden Stellen abgegeben. Ölfilter enthalten ebenfalls Rückstände des gefährlichen Altöls und darüber hinaus noch viele weitere Schadstoffe. Daher müssen Sie auch die Filter ordnungsgemäß entsorgen. Wichtiger Nebeneffekt: Durch das Recyceln der Filter und des Altöls, werden Ressourcen gespart und somit die Umwelt entlastet. 

Motoröl wird aus einem Kanister im Motor nachgefüllt.

© photo-sesaon/stock.adobe.com | Nachdem das Altöl aus dem Motor ausgelassen wurde, muss Motoröl nachgefüllt werden.

Häufigkeit des Ölwechsels

Die meisten Autohersteller raten, alle 15.000 km einen Ölwechsel durchzuführen. Das BMUV jedoch empfiehlt bei neueren Fahrzeugen erst nach 30.000 bis 50.000 gefahrenen Kilometern aktiv zu werden. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeutel. Zudem empfiehlt das Bundesamt die Verwendung biologisch abbaubarer Alternativen auf Pflanzenbasis.

Auch wenn das Motoröl noch in Ordnung ist muss es auch in ausreichender Menge vorhanden sein. Deshalb sollten Sie regelmäßig den Motorölstand kontrollieren.

Ölwechselintervalle

  • alten Fahrzeugen alle 15.000 km
  • neuen Fahrzeugen alle 30.000 bis 50.000 km
  • LKW alle 100.000 km

Fazit

Motoröl zu entsorgen ist leichter als früher. Wer Altöl nicht ordnungsgemäß entsorgt, macht sich strafbar und riskiert hohe Geldstrafen. Geben Sie daher nach einem Ölwechsel die alte Flüssigkeit bei dafür geeigneten Annahmestellen ab. Auch verschmutzte Tücher und Lappen sowie den Ölfilter können Sie dort loswerden. Sorgen Sie unbedingt dafür, dass kein Tropfen Altöl ins Grundwasser gelangt. Bereits geringe Mengen können das empfindliche Ökosystem nachhaltig negativ beeinflussen. Benutzen Sie geeignete Gefäße zur Lagerung und zum Transport, um Risiken zu vermeiden. Auch wenn der Ölwechsel wichtig für die Verschleißteile am Auto ist, muss das Altöl die Umwelt nicht unnötig weiter belasten.

Häufige Fragen

Sind Tankstellen verpflichtet Altöl anzunehmen?

Alle Händler, die Öl zum Verkauf anbieten, müssen Altöl vom Kunden annehmen. Allerdings nur, insofern dieser noch den Kassenbeleg vorzeigen kann. Ansonsten erfolgt die Annahme des Öls auf Kulanz. Dabei kann der Händler auch eine geringe Gebühr in Höhe von 5 – 15 Euro pro Liter Altöl verlangen. Verweigert ein Händler die Annahme von Altöl, ist dieser dazu verpflichtet, Auskunft über Annahmestellen in der Nähe zu geben.

Was kann man mit Altöl machen?

Die Mehrheit von aufbereitungsfähigen Altölen wird inzwischen recycelt und zu Basisölen verarbeitet. Daraus werden anschließend hochwertige Schmierstoffe hergestellt. Zusätzlich wird Altöl in der Industrie auch als Brennstoff in Zementfabriken oder in der Stahlindustrie auch als Reduktionsmittel verwendet.

Wo alte Ölflaschen entsorgen?

Genauso wie Altöl und Ölfilter, dürfen Ölflaschen nicht im Hausmüll entsorgt werden. Die Reste an Öl im Behälter sind für die Umwelt stark schädlich. Deshalb werden Ölflaschen ebenfalls bei den Wertstoffstellen oder bei Händlern abgegeben, die selbst Öl verkaufen.