Platter Reifen am Auto durch Standschäden.

Wenn Sie Ihr Auto über einen längeren Zeitraum nicht nutzen, schadet das der Technik. Die Rede ist von sogenannten Standschäden. Schon wenige Wochen des Stillstands reichen aus, um sich negativ auf den Zustand des Fahrzeugs auszuwirken. Aber mit kleinen Tricks können Sie die Probleme verhindern. Wie das geht, verraten wir Ihnen.

Fahren Sie regelmäßig mit dem Auto

Es gibt einige Gründe, weshalb ein Auto stillsteht. Ist es zum Beispiel mit einem Saisonkennzeichen angemeldet, dürfen Sie es in bestimmten Monaten nicht nutzen. Oder der Besitzer ist urlaubsbedingt für Wochen nicht in der Heimat. Vielleicht besteht auch nicht die Notwendigkeit, das Fahrzeug im Alltag zu bewegen.

Egal, welcher Grund zutrifft, das Ergebnis ist in allen Fällen identisch: Es setzt sich Schmutz fest, der dem Lack und vielen Komponenten schadet.

Deswegen ist es sinnvoll, das Auto regelmäßig zu bewegen. Als Faustregel gilt, dass Sie mindestens einmal im Monat eine kurze Spritztour unternehmen sollten. Alle Systeme werden beansprucht und sie können sich von deren Zustand überzeugen. Alternativ können Sie jemand anderes damit beauftragen, das Fahrzeug für den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen zu nutzen.

So verhindern Sie gängige Standschäden

Früher oder später treten Standschäden an Fahrzeugen auf, wenn Sie diese nicht nutzen. Je länger das Fahrzeug steht, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Schäden gänzlich vermeiden können. Allerdings gibt es ein paar Tricks, mit denen Sie Ihr Auto bestmöglich auf die Fahrpause vorbereiten können.

Stellplatz für das Auto

Wenn Sie bereits im Vorfeld wissen, dass Sie Ihr Auto mehrere Wochen lang nicht nutzen werden, sollten Sie sich darum bemühen, einen guten Stellplatz zu finden. Dieser erfüllt idealerweise die folgenden Bedingungen:

Haben Sie lediglich die Möglichkeit, das Auto auf öffentlichem Grund zu parken, sollten Sie es zumindest mit einer geeigneten Stoffgarage abdecken. Diese schützt die sensibelsten Stellen.

Flugrost an Bremsen vermeiden

Beginnen wir zunächst mit den Bremsen. Sie sind ein elementarer Bestandteil der Sicherheit eines Fahrzeugs. Funktionieren diese nicht mehr einwandfrei, kann das verheerende Folgen haben. Normalerweise werden die Bremsscheiben durch das Bremsen freigehalten von Ablagerung. Sie sind „blank“. Findet diese Selbstreinigung nicht statt, kann sich an ihnen Flugrost bilden. Dieser vermindert die Bremswirkung. Die Folge ist, dass die Fahrer fester auf das Bremspedal treten müssen, was die Dosierung erschwert. Gegebenenfalls sorgen Schmutz und Korrosion dafür, dass sie die Bremsen festsetzen und nicht mehr funktionieren. Dann ist der Einsatz einer Fachwerkstatt gefragt.

Vor dem Abstellen eines Autos hilft es, die Bremsscheiben trocken zu bremsen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn sie zuvor aufgrund von Regen oder eine Wäsche nass geworden sind. Sie können die Bremsen trocknen, indem Sie sie während der Fahrt für mehrere Sekunden leicht betätigen. So werden die Bremsscheiben erhitzt und die Flüssigkeit verdampft. Diesen Vorgang wiederholen Sie mehrere Male.

Reifen vor Standplatten schützen

Die Reifen sind die zweite Komponente, die einen wichtigen Anteil an der Sicherheit eines Fahrzeugs haben. Schließlich sind sie die einzige Verbindung zwischen dem Auto und der Straße. Bewegen Sie Ihr Pkw lange nicht, können sich an den Reifen Standplatten bilden. Sie entstehen an der Unterseite durch die unausgeglichene Belastung: Das Fahrzeuggewicht drückt die Reifen auf die ebene Strecke. In der Folge verformen sich die Reifen und laufen nicht mehr rund.

Um einen Standschaden zu vermeiden, sollten Sie Ihre Reifen vor dem Abstellen ausreichend aufpumpen. Sind sie prall gefüllt, vermindert sich die Gefahr, dass sich die Reifen eindrücken. Alternativ besteht die Möglichkeit, das Fahrzeug auf sogenannten Reifenbetten abzustellen. In diese sind Mulden eingelassen. Die Rundungen vermindern das Risiko, dass sich die Reifen plattdrücken.

Fuhren Sie Ihr Fahrzeug länger nicht, sollten Sie vor der ersten Fahrt, einen Blick auf den Zustand des Reifenmaterials werfen. Mit der Zeit härtet das Gummi aus und es entstehen Risse. Unabhängig von der Intensität der Nutzung empfehlen Experten, Winterreifen maximal acht Jahre und Sommerreifen maximal zehn Jahre zu verwenden. Das Produktionsdatum Ihrer Reifen erkennen Sie an der vierstelligen DOT-Nummer auf der Reifenflanke. Die ersten beiden Ziffern stehen für die Kalenderwoche und die letzten beiden Ziffern für das Jahr.

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Selbstentladung der Batterie verhindern

Gefährlich ist der folgende Standschaden zwar nicht, aber er ärgerlich. Sie wollen Ihr Auto nach einiger Zeit starten und die Batterie ist leer. Die Leistung reicht nicht mehr aus, um den Motor in Gang zu setzen. Das Risiko ist im Winter besonders ausgeprägt, wenn niedrige Temperaturen die Leistungsfähigkeit von Autobatterien beeinträchtigten.

Sie können der Selbstentladung der Batterie am effektivsten mit einem Erhaltungsladegerät entgegenwirken. Es kompensiert den Ladungsverlust. Dadurch befindet sich die Batterie auch nach längerer Zeit in dem Zustand, den sie beim Abstellen hatte. Ein Erhaltungsladegerät erfordert allerdings eine permanente Stromversorgung. Diese ist nicht überall gegeben. Alternativ bauen Sie die Batterie aus und lagern sie in einer Wohnung. So schützen Sie diese vor den Einflüssen des Winters. Dort haben Sie zudem die Möglichkeit, die Batterie vor dem Einsetzen mit einem herkömmlichen Ladegerät für die Autobatterie aufzuladen.

Feuchtigkeit im Innenraum vorbeugen

Kommen wir abschließend noch zu einer wichtigen Komponente, die relevant für Ihre Gesundheit ist: Lüften Sie nicht regelmäßig den Innenraum des Autos, breiten sich Feuchtigkeit und unangenehme Gerüche aus. Diese bilden sich durch nicht ganz intakte Dichtungen beziehungsweise durch Verdampfungen aus der Klimaanlage.

Die Feuchtigkeit können Sie in den Griff bekommen, indem Sie Entfeuchtungskissen in Ihrem Fahrzeug platzieren. Diese nehmen das Wasser aus der Luft auf und binden es. Das Hilfsmittel verhindert, dass das Wasser an bestimmten Stellen kondensiert und diese nachhaltig Schaden nehmen.

Um der Bakterien- und Schimmelbildung in der Klimaanlage vorzubeugen, sollten Sie diese einige Minuten vor dem Abstellen des Autos ausschalten. Das Kondenswasser verdampft und bietet den Organismen nicht mehr den idealen Nährboden, um sich auszubreiten. Kommt aus der Lüftung dennoch ein unangenehmer Geruch, sollten Sie der Sache auf den Grund gehen. Eingeatmete Schimmelsporen können ansonsten zu einem Gesundheitsrisiko werden. Hier kann es helfen, die Klimaanlage zu reinigen.

Achten Sie bei Ihrer ersten Fahrt auf einen Standschaden

Bei Ihrer ersten Fahrt nach einer längeren Pause sollten Sie vorsichtig agieren. Achten Sie auf das Fahrverhalten des Autos und hören Sie genau hin, ob es ungewöhnliche Geräusche macht. Sie sollten zunächst in einer sicheren Umgebung vorsichtig bremsen. Dadurch entfernen Sie Schmutz und können die Wirkung der Verzögerung besser einschätzen. Wenn Sie an Ihrem Fahrzeug ungewohnte Reaktionen feststellen, die im Laufe der Fahrt nicht verschwinden, sollten Sie unverzüglich eine Werkstatt aufsuchen und das Auto dort auf Schäden begutachten lassen.

Fazit

Sie können Standschänden durch einige Maßnahmen entgegenwirken. Es ist wichtig, das Auto regelmäßig zu bewegen und auf einen geschützten Stellplatz zu parken. Flugrost an den Bremsen lässt sich verhindern, indem Sie die Bremsscheiben trocken bremsen, bevor das Auto abstellt wird. Es ist auch empfehlenswert, den Akku aufzuladen, das Benzin vollständig zu entleeren und den Reifendruck zu überprüfen.

Häufige Fragen

Was passiert wenn ein Auto zu lange stehen bleibt?

Zu Standschäden gehören Dinge wie eine entleerte Batterie, harte Gummidichtungen, rostende Teile und in einigen Fällen auch Schäden am Antriebssystem. Außerdem kann es sein, dass das Auto Schwierigkeiten beim Starten hat und dass es zu Problemen mit dem Brems- und Kühlsystem kommt.

Wann bekommen Reifen Standschäden?

Standschäden bei Autoreifen entstehen bereits, wenn das Auto über mehrere Wochen oder Monate, in derselben Position steht. Ein längeres Stehen des Fahrzeugs in einer ungünstigen Position kann dazu führen, dass das Gewicht des Autos auf einer Stelle lastet und den Reifen verformt. Dadurch kann es zu Unebenheiten und Beschädigungen am Reifen kommen.

Wie lange darf ein Auto stehen ohne kaputt zu gehen?

Wer sein Auto nur kurzzeitig stehen lässt, beispielsweise für drei Tage, muss sich in der Regel keine Sorgen machen. Allerdings kann es, je nach Zustand des Autos und insbesondere bei längerem Stehen, ab einer Woche zu Problemen kommen, beispielsweise aufgrund einer alten Batterie.