Tanken im Ausland - Worauf achten?

Die Sommerferienzeit steht wieder vor der Tür. So manche Familie fasst den Entschluss mit Auto und Wohnwagen ins Ausland zu reisen. Dann kann es an Tankstellen kompliziert werden. Welchen Kraftstoff muss ich tanken? Das ist dann eine beliebte Frage, wenn man beispielsweise in Portugal die Aufschriften "Gasolina" und "Gasoleo" an der Zapfsäule vorfindet. Hier könnte eine Verwechslung sehr fatale Folgen haben. Benzin mit Diesel zu vertauschen, hat noch keinem Pkw gutgetan. Das kann ein teurer Irrtum werden und viel schlimmer: Der schöne Urlaub legt ggf. eine Zwangspause ein!
Das Auto muss dann abgeschleppt werden. Der falsche Sprit muss raus aus dem Tank. Das kostet wertvolle (Urlaubs)Zeit und Geld. Aus diesem Grund wollen wir im Folgenden ein paar Ratschläge geben, wie Sie diese und andere unangenehme Situationen vermeiden können.
Wie unterscheide ich Super, Super Plus, Benzin und Diesel?
Es gibt viele Listen mit Übersetzungen im Internet. Diese sind nicht zwangsläufig nötig. Dafür gibt es eine ganz einfache Faustformel. Merken Sie sich einfach die Oktanzahl für Ihren Kraftstoff. Dann kann in 99 Prozent der Fälle eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Oktanwerte im Überblick
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Super: 95
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Super Plus: 98
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Benzin: 91
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Diesel: 50
Nur bei einigen osteuropäischen Ländern können Sie sich nicht auf diese Faustformel verlassen. In diesem Fall sollten Sie sich dann doch vorher im Internet genauer informieren.
Welche Tankstelle sollte ich benutzen?
Will ich im Ausland richtig tanken, ist Tankstelle nicht gleich Tankstelle. Zumindest wird es problematischer, wenn Sie in einem Nicht-EU-Land tanken wollen. Innerhalb der EU gelten natürlich einheitliche Standards. Der Kraftstoff sollte überall von gleicher Qualität sein. Doch bei kleineren Tankstellenbetreibern wissen Sie nie, ob der saubere Sprit durch die verschiedenen Speditionen auch in ordentlichem Zustand an der Tankstelle ankommt. Bei bekannten Markentankstellen wie Aral oder Shell ist ein einheitlicher Qualitätsstandard sehr wahrscheinlich. Also wählen Sie im Zweifel lieber diese als die Ihnen völlig unbekannte Tankstelle im hintersten Dorf.
Doch wo tanke ich im Ausland am günstigsten?
Am günstigsten ist der Kraftstoff derzeit in Polen, Luxemburg, Slowenien, Tschechien und Österreich. Teurer als in Deutschland wird es dagegen in den Niederlanden, Italien, Belgien und Dänemark. Ansonsten gelten auch hier die Grundregeln, wie in Deutschland. Tankt man auf Autobahnen, so ist dies auch im Ausland generell teurer. Nutzen Sie am besten eine der zahlreichen Apps, um sich günstige Tankstellen anzeigen zu lassen.
Keine gefüllten Kanister in größerer Menge mitführen
Wenn Sie auf Reisen sind und Ihren Wagen im Ausland volltanken, ist das natürlich absolut in Ordnung. Die Kraftstoffpreise sind von Land zu Land unterschiedlichen. Bei einer Reise durch mehrere Länder ist es entsprechend verlockend, in einem günstigen Land einige Reservekanister mit Treibstoff zu füllen. Das kann allerdings trotzdem teuer werden! Sie sollten wissen, dass Sie innerhalb der Europäischen Union nur maximal 20 Liter von einem Land in das andere Land einführen dürfen – abgesehen vom Sprit im Tank. Haben Sie mehrere Kanister, kommen Sie schnell über diese Menge. Dann müssten Sie für diesen Kraftstoff die Mineralölsteuern abführen. Bei Nicht-EU-Ländern ist grundsätzlich auch Zoll fällig. Wenn Sie das nicht beim Grenzübertritt melden, kann eine empfindliche Geldstrafe drohen. Dies sollte stets beachtet werden.
Bezahlen, aber womit?
Wer letztendlich im Ausland getankt hat, muss bekanntlich auch bezahlen. Doch welche Bankkarten und Kreditkarten werden in den jeweiligen Ländern akzeptiert? Klären Sie das am besten bei den Angestellten der Tankstelle im Vorfeld. In vielen Ländern funktioniert natürlich die gängige EC-Karte. Doch um ganz sicherzugehen und keine Schwierigkeiten zu bekommen, ist es am besten, wenn Sie genügend Bargeld in der Landeswährung mit sich führen. Im Euroraum ist das natürlich meist der Euro. In Ländern wie der Türkei wird unsere Währung meist auch akzeptiert. An einigen Tankstellen können Sie auch per App bezahlen.
Besonderheiten beim Tanken in den USA
Wer mit dem Pkw in Amerika unterwegs ist, muss sich abgesehen vom Erkennen des Kraftstoffes in einigen Bundesstaaten auf ganz andere Dinge einstellen. So ist es zum Beispiel in New Jersey und Oregon nicht gestattet, den Zapfhahn selber zu bedienen. Dies macht ein Tankwart. Der Grund dafür liegt in den schärferen Brandschutzbestimmungen.
Was in allen amerikanischen Bundesstaaten gilt: Erst die Zeche zahlen, dann die Ware bekommen. Sie müssen also erst Zahlen und danach erhalten Sie den Kraftstoff. Das ist in vielen Fällen etwas unpraktisch, weil man nicht immer genau weiß, wie viel Kraftstoff exakt in den Tank passt. Sollten Sie mehr Geld bezahlt haben, als für die Begleichung der Tankfüllung erforderlich war, erhalten Sie allerdings das Restgeld zurück. In Deutschland kennt man diese Verfahrensweise mittlerweile auch schon vereinzelt von einigen vollautomatisierten Tanksäulen, die ohne jegliches Personal auskommen.
Fazit
Im Ausland tanken ist gar nicht so schwer. Es müssen nur ein paar wenige Dinge beachtet werden. Dann ist man auf der sicheren Seite. Merken Sie sich die Oktanzahl für Ihren Pkw, schmuggeln Sie keine vollen Kanister über die Grenzen und nutzen Sie am besten bekannte Markentankstellen. Zudem sollten Sie einige Besonderheiten in den USA bedenken und darüber Bescheid wissen, welche Zahlungssysteme funktionieren. Dann sollte dem nächsten gelungenen Auslandsurlaub hoffentlich nichts mehr im Wege stehen.
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